Geformtes Metall – stabil, fragil, schwingend… Skulpturen von E. R. Nele

Ausstellung von E. R. Nele

Ausstellung vom 19.5. bis 28.5.

In der Frankfurter Künstlerin E.R.Nele und ihren Metallskulpturen verkörpert sich nicht zuletzt das Motto, zugleich die übergeordnete Thematik der 4. Alsfelder Kulturtage: Stadt / Land – PLUS! oder Das Große im Kleinen …

Ebenso wohl auch umgekehrt: das Kleine im Großen ihrer vielfach nicht eben kleinen Metallskulpturen. Nele, beeindruckend junggeblieben, feierte im März ihren 85. Geburtstag.

Als Tochter des documenta-Gründers Arnold Bode, später selbst documenta-Künstlerin und in Kassel bis heute mit Werken präsent, passierte Nele (so ihr einer Vor- und zugleich Künstlername) auf ihrem Weg zwischen Südhessen und Kassel das Fachwerk-Städtchen Alsfeld nicht selten und machte bisweilen auch Rast. Ihr Onkel Paul Bode übrigens gehörte zu den Entwerfern des Rasthofes Pfefferhöhe nahe Alsfeld, der sowohl eine fast sprichwörtliche lokale Örtlichkeit als auch ein überregional bekannter Fernstraßenstützpunkt ist – und zudem in der Adenauer-Ära für politischen Wirbel sorgte: als Bundesmonopol-Brecher unter den Autobahnraststätten und wegen lobbyistischer Machenschaften des Eigners. Im gleichen Jahr 1959, in dem das ebenfalls von Bode entworfene Staatstheater Kassel eröffnet wurde, begann man mit dem Bau der ‚Pfefferhöhe‘; und bei der documenta II stellte Nele aus, ebenso wie fünf Jahre später, 1964, bei der 3. Auflage der Welt-Kunstschau.

Im Vorfeld der Alsfelder Kulturtage lief in Darmstadt eine recht umfangreiche Nele-Werkretrospektive und -Hommage. Von großformatigen, teils haushohen Stahl-Installationen (anderwärts) bis hin zu kleinen, teilweise federnden Bronzeskulpturen von fragiler Anmutung und sogar Schmuck reicht Neles künstlerische Spannweite. Zwei Leitgedanken haben ihr Schaffen zuallermeist bestimmt: der hohe Anspruch an die ästhetische (wie auch die handwerkliche) Erscheinungsform ihrer Werke und die politisch-gesellschaftliche Zielrichtung, in Form (zumindest indirekter) künstlerischer Stellungnahme, gern auch in Verbindung mit literarischen Bezügen. Aus diesem spannungsreichen Wechsel- und Zusammenspiel entsteht der Gehalt, die zum Weiterdenken anregende „Aussage“ des überzeitlich mittels bleibenden Materials Geformten.

Vernissage: 19.5., 17:00  Uhr (siehe dort) mit den ‚Tollen Tröten‘

Freitag, 19. Mai bis Sontag, 28. Mai, „Gambrinus“

Die Öffnungszeiten der Ausstellung:
Vom 19. bis 28. Mai täglich von 14 bis 18 Uhr
Veranstalter: Alsfelder Kulturtage e.V.
Eintritt frei

http://www.e-r-nele.de